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APROPOS Ausgabe 4/22
Haarige Mythen

Nicht zu oft waschen, Spitzen regelmässig schneiden – was stimmt, wenn es um gesunde Haare geht, und was nicht? Wir haben 10 gängige Mythen unter die Lupe genommen.

Von Marion Anna Becker

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Shampoo und Pflege am besten regelmassig wechseln, sonst gewöhnen sich die Haare daran und die Produkte wirken nicht mehr.

Stimmt nur zur Hälfte. Einen Gewöhnungseffekt bei den Haaren gibt es nach heutiger Auffassung nicht. Wenn Sie mit Ihrer Haarpflege zufrieden sind, können Sie also mit gutem Gewissen dabeibleiben. Bei vielen Menschen reagiert der Schopf allerdings empfindlich auf Veränderungen wie hormonelle Schwankungen oder auf äussere Einflüsse. So kann zum Beispiel trockene Heizungsluft im Winter dazu führen, dass Ihre Haare plötzlich mehr Pflege benötigen als sonst. Passen Sie Shampoo und Pflegeprodukte daher immer an die aktuellen Bedürfnisse Ihrer Haare an.

Zu häufiges Waschen lasst die Haare schneller nachfetten.

Falsch. Wenn die Haare schnell fettig werden, liegt das an einer erhöhten Talgproduktion der Kopfhaut. Meist handelt es sich dabei um eine Veranlagung, aber auch hormonelle Störungen oder Stress kommen als Ursache infrage. Einen Zusammenhang mit häufigem Haarewaschen scheint es jedoch nicht zu geben. Dennoch sollten Sie gerade bei täglichem Waschen ein mildes Shampoo verwenden und den Föhn nur auf mittlere Temperatur einstellen, um Kopfhaut und Haare nicht zu sehr zu strapazieren.

Nasse Haare sollte man nicht bürsten.

Richtig. Denn durch das Wasser quellen die Haare auf und die schützende Schuppenschicht, die jedes Haar umgibt, liegt nicht mehr so dicht an. Die Haare sind dann anfälliger und brechen leicht. Deshalb sollten sie am besten nur in trockenem Zustand gekämmt werden. Alternativ können Sie zum Entwirren spezielle Bürsten für nasse Haare verwenden. Diese haben flexible Borsten und glätten die Strähnen deutlich sanfter als herkömmliche Bürsten.

100 Bürstenstriche am Tag lassen die Haare glänzen.

Fast richtig. In der Tat wird durch das Bürsten der Talg von der Kopfhaut bis in die Längen und Spitzen verteilt, wodurch die Haare einen schönen Glanz bekommen. 100 Bürstenstriche sollten es allerdings nicht sein. Denn durch zu intensives Bürsten wird die Talgproduktion angeregt und die Haare sehen schneller fettig aus. Es reichen also auch ein paar Bürstenstriche pro Tag. Verwenden Sie dafür am besten eine Bürste mit Wildschweinborsten oder mit Sisal als vegane Variante.

Haare wachsen schneller, wenn sie regelmassig geschnitten werden.

Das ist leider nur ein Ammenmärchen. Haare wachsen 1 bis 1,5 cm im Monat – mit oder ohne Schere. Zwar sieht die Frisur gesünder aus, wenn die Spitzen von Zeit zu Zeit geschnitten werden, einen Einfluss auf das Haarwachstum hat dies allerdings nicht.

Straffe Zopfe schaden den Haaren.

Stimmt. So schön Frisuren wie der klassische Pferdeschwanz auch aussehen, für die Haare sind sie eine ziemliche Tortur. Denn der straffe Zopf zieht an den Haarwurzeln und kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Haare dünner werden oder sogar ausfallen. Es ist also Abwechslung gefragt: Tragen Sie die Haare auch mal offen oder stecken Sie sie locker hoch. Wenn Sie einen Zopf tragen, sollten Sie diesen mit Spiral-Haargummis oder mit Stoff ummantelten Haargummis (sog. Scrunchies) zusammenbinden, da diese schonender für die Haare sind.

Kaltes Wasser lasst die Haare glänzen.

Nach der Haarwäsche und –pflege nochmals kurz mit kaltem Wasser spülen? Je glatter die äussere Schuppenschicht der Haare ist, desto besser kann das Licht reflektiert werden. Dadurch glänzen die Strähnen mehr. Ob jedoch kaltes Wasser die Schuppenschicht tatsächlich glättet, wird sehr kontrovers diskutiert. Zum Haarewaschen sollte das Wasser jedoch niemals zu heiss sein, denn das trocknet Kopfhaut, Längen und Spitzen aus.

Stress kann zu Haarausfall führen.

Auch das ist richtig. Der Grund dafür ist allerdings noch nicht genau geklärt. Wissenschaftler vermuten, dass anhaltender Stress eine Entzündung an den Haarfollikeln auslöst. Dadurch wird die Wachstumsphase einzelner Haare vorzeitig beendet und sie fallen aus. Im Gegensatz zu anlagebedingtem Haarausfall ist die stressbedingte Form jedoch umkehrbar: Sobald der Stress nachlässt, geht auch der Haarausfall zurück und die Haare wachsen wieder nach.

Mit der richtigen Pflege verschwindet Spliss wieder.

Falsch. Spliss (Haarbruch) entsteht, wenn die Haarspitzen mechanischen Belastungen, zum Beispiel durch häufiges Glätten oder Stylen mit dem Lockenstab, ausgesetzt sind. Die Enden der Haare sehen dann ausgefranst und glanzlos aus. Leider kann selbst intensive Pflege die Schäden nicht reparieren. Hier hilft nur noch der Besuch beim Friseur: Werden die gespaltenen Spitzen abgeschnitten, sieht das Haar sofort wieder gesünder aus.

Je länger die Haarkur einwirken kann, desto besser.

Das ist ebenfalls ein Mythos. Denn die Haare können nur begrenzt Pflegestoffe aufnehmen. Die Einwirkzeit zu verlängern, erhöht also nicht die Wirkung der Haarkur. Besser ist es, das Pflegeritual regelmässig zu wiederholen: Wenden Sie eine Haarmaske oder -kur je nach Struktur Ihrer Haare am besten 1- bis 2-mal wöchentlich an und beachten Sie dabei die Angaben auf der Verpackung.

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