toppharm.ch

APROPOS Ausgabe 1/23
«Zur Überraschung vieler habe ich oft Muskelkater»

Sportverletzungen sind auch für die ehemalige Profisportlerin und Olympiasiegerin Nicola Spirig kein Fremdwort. APROPOS hat die Sportlerin dazu befragt.

Von Jasmin Geissbühler

Fotografin: Kirsten Stenzel

Nicola, mit welchen Sportverletzungen hattest du am häufigsten zu tun während deiner Karriere?

Ich hatte relativ oft mit Stressreaktionen, in der Umgangssprache Ermüdungsbrüche genannt, zu kämpfen. Meine Knochendichte war zwar allgemein immer gut, aber zu häufige Lauftrainings haben dazu geführt, dass ich mehrere Stressreaktionen in den Schienbeinen am Oberschenkel. Daneben hatte ich zwei, drei Entzündungen am Knie und ein paar wenige Stürze mit Verletzungen.

Was hast du konkret unternommen, um Sportverletzungen vorzubeugen?

Mit jährlich zwei bis drei Blutkontrollen, einem Check-up und einer Knochendichtemessung vom Triathlonverband aus haben wir versucht, Mängel vorzubeugen und auf genügend Eisen, Magnesium bzw. Vitamine etc. zu achten. Nach den ersten Stressreaktionen haben wir den Trainingsplan so umgestaltet, dass ich nur noch jeden zweiten Tag gelaufen bin und die Knochen sich dazwischen erholen konnten. Auch die Lauftechnik haben wir so angepasst, dass sie gut auf meinen Körper und das Training abgestimmt war. Natürlich waren wir auch immer bedacht darauf, Unfälle zu vermeiden und sichere Trainingsstrecken auszuwählen. Wir haben die Bewegungsabläufe immer genau gekannt, sodass der Körper daran gewöhnt war, und sonst langsam gesteigert.

Falls es doch zu einer Verletzung kommt: Hast du Tipps, wie diese schneller heilen kann?

Das kommt auf die Verletzung an. Generell kann der Köper schneller heilen, wenn er genug Energie dazu hat, also erholt und mit allem versorgt ist, was er braucht. Je nach Verletzung kann man ihn mit Übungen, Massagen, Ultraschall, Salben, Nahrungsergänzungsmitteln, Wärme oder Kälte, Entzündungshemmern und weiteren Massnahmen unterstützen. Da hilft es, professionelle Beratung zu haben.

Welche Muskeln waren bei dir am ehesten von Muskelkater betroffen und wie bist du damit umgegangen?

Zur Überraschung vieler habe ich oft Muskelkater! Einerseits, wenn ich ein Lauftraining mache, das länger oder intensiver ist oder mehr bergab geht als gewöhnlich. Dann habe ich in den Oberschenkeln, Hamstrings oder Waden Muskelkater. Andererseits jeweils immer, wenn ich eine andere Sportart ausübe. Da einige meiner Muskeln sehr gut trainiert sind und dies auch in der neuen Sportart nutzen wollen, sind die anderen Muskeln, die ich für den Triathlon nicht brauche, dann doppelt überfordert und danken es mir mit Muskelkater in den darauffolgenden Tagen. Dann hilft es mir, wenn ich die Zirkulation ankurble, Blut zu den jeweiligen Muskeln bringe, sodass sie heilen können.